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Erez Israeli Die klare Sonne bringt's an den Tag

21/3/2017

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8. März bis 1. April 2017
Eröffnung am Dienstag, 7. März 2017 19:00 bis 21:00 Uhr
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Wir freuen uns sehr, die erste Einzelausstellung des israelischen Künstlers Erez Israeli in Österreich ankündigen zu dürfen. Sie trägt den Titel „Die klare Sonne bringt’s an den Tag“ und ist vom 8. März bis 4. April 2017 in der Galerie Crone Wien, Getreidemarkt 14, 1010 Wien zu sehen.
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Erez Israeli zählt in Israel zu den bekanntesten jüngeren Vertretern zeitgenössischer Kunst. Er setzt sich in seinen Arbeiten intensiv mit dem Holocaust, dem Antisemitismus und der untrennbaren Verknüpfung europäischer und jüdischer Kultur auseinander. Auf eindringliche, provokante Weise thematisiert er kollektive Verantwortung, offenen und latenten Rassismus, alten und neuen Rechtspopulismus, das Entstehen und die Funktionsweise totalitärer, autokratischer Strukturen in Europa und den USA, aber auch die aktuelle politische Situation in Israel und Palästina.

In Israelis Arbeiten spielen Körperlichkeit, Sexualität und Stereotype eine zentrale Rolle. Er wendet sich gegen jegliche Form der Unterdrückung, der Ausgrenzung und einer sich in bloßer Routine erschöpfenden Erinnerungskultur.
Seine Arbeiten sind von dem Bestreben gekennzeichnet, Schmerz, Leid, Gräuel und die Fähigkeit des Menschen zu schier unbeschreiblicher Gewalt dem Betrachter nicht nur vor Augen zu führen, sondern all dies – einschließlich der Mechanismen dahinter – für ihn fühlbar zu machen. Er möchte erreichen, dass wir den Schrecken nicht bloß verstehen, sondern nachempfinden. Dabei schreckt er nicht vor drastischen, dramatischen und exaltierten Mitteln zurück. Bewusst wählt er die Gratwanderung zwischen Emotionalisierung, Kitsch, Vernunft und Aufklärung. Coolness zählt in der heißen Hölle menschlicher Gräuel für ihn nicht.
Davon zeugen seine bekanntesten Arbeiten der letzten
Jahre: Für eine Videoperformance nähte er sich mit


Nadel und Bindfaden den Davidstern in die Brust,
um den unauslöschlichen Schmerz des Holocaust zu versinnbildlichen, der hinter den Worten floskelhafter Pflichtübungs-Gedenkreden in Vergessenheit zu geraten droht. In einer aufwändigen Fotoserie verglich er nackte, arische Körper aus Nazipropagandabüchern mit seinem eigenen nackten, jüdischen Körper, um bei jedem Betrachter sofort den Vergleichsimpuls zwischen vermeintlich „gutem“ und „schlechtem“ Körper auszulösen. Für eine Video- und Fotoarbeit ließ er sich drei Monate lang jedes Wochenende den neuesten Einlassstempel des Berliner Kultclubs „Berghain“ eintätowieren, ein Bekenntnis zum friedvollen, hedonistischen, toleranten und weltoffenen Berlin der Gegenwart und gleichzeitig ein direkter Bezug zu den mit der deutschen Geschichte untrennbar verbundenen KZ-Tätowierungen. Für das Tel Aviv Museum schuf er eine große, zentrale Außenwand-Installation, die einen überdimensionierten, traditionellen jüdischen Trauerflor aus Beton zeigt – Kritik an der Anti-Friedens-Politik in seinem eigenen Land.

In der Ausstellung „Die klare Sonne bringt’s an den Tag“ rückt Erez Israeli nun verstärkt aktuelle Bezüge in den Vordergrund. Auch hier ist und bleibt der Holocaust zwar Ausgangspunkt seiner Arbeiten, mehr als bisher schlägt er aber den Bogen zu gegenwärtigen Entwicklungen, Veränderungen und Verwerfungen.
Auf vielfältige, teils subtile, teils plakative Weise thematisiert er, dass die Welt wieder in eine Phase steuert, in der Gewissheiten und moralische Verlässlichkeiten zu schwinden drohen, in der zivilisatorische und aufklärerische Errungenschaften verloren gehen und durch plumpe, falsche, verheerende Wahrheiten ersetzt werden könnten. Aus allen Arbeiten lässt sich seine zentrale Botschaft ablesen: Dass allem Guten stets auch die Gefahr des Bösen innewohnt, dass die Idylle das Grauen, die Geborgenheit die Bedrohung, die Moral die Unmoral, das Intakte die Zerstörung, das Glück die Katastrophe birgt. Dass alles kippen kann, wenn es erstarrt und nicht stets aufs Neue mit Leben erfüllt wird.
In der zentralen Installation im Hauptraum der Galerie blicken 36 hölzerne Kitsch-Adler auf den Betrachter herunter. Sie sind im Kreis angeordnet, thronen auf dünnen, schwarzen Eisenstelen. Bedrohlich wirken sie auf den einen Betrachter, heimelig und beschützend auf den anderen. Sie erinnern an Standarten im alten Rom, an die Aufmärsche der Nazis in den 1930er und 1940er Jahren, wo hölzerne und gusseiserne Adler genau auf solchen Stangen an der Spitze der braunen Kohorten getragen wurden - als Insignien der Macht und des Siegeswillens. Dabei kommen die Holz-Adler, die Israeli hier versammelt, aus österreichischen und deutschen Wirtshäusern, aus Hotelfluren und Wohnzimmern, aus guten Stuben und biederen Eigenheimen. Zusammengekauft auf Flohmärkten, in Antiquariaten und bei Ebay. Selbstverständliches, alltägliches Kulturgut, Teil unserer Identität und unseres Selbstverständnisses, eben gut und böse zugleich.

Im vorderen Raum der Galerie widmet sich Erez Israeli „Hänsel und Gretel“, einem Urgestein deutscher und österreichischer Märchentradition und bis heute gerne gesehener Gast in vielen Kinderzimmern. Literaturhistoriker haben gelegentlich darauf verwiesen, dass die Gebrüder Grimm mit diesem Märchen den Holocaust vorweggenommen oder vorhergesagt haben. Der Käfig, in den die Kinder gesperrt werden, die Kinderknochen, die sich zu einem Berg stapeln, die Hexe, die im Ofen verbrannt wird – die Parallelen sind augenscheinlich. In Israel kursiert dazu ein beliebter Witz: „Hänsel und Gretel waren nicht die letzten Deutschen, die Menschen in den Ofen gesteckt haben.“
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Für Erez Israeli, so erzählt er, war dieser Witz der Anlass für die sieben mit Goldfarbe und Tusche gemalten Papierarbeiten im vorderen Galerieraum. Sie haben den Titel „Ami und Tami“, die hebräische Bezeichnung für „Hänsel und Gretel“.
Israeli wendet das Grimm’sche Märchen, wenn man so will, ins Gegenteil. Werden bei Grimm „Hänsel und Gretel“ als deutsche Kinder gedeutet und die Hexe als die böse, jüdische Bedrohung, macht Israeli nun aus Hänsel und Gretel zwei jüdische Kids und aus der Hexe eine Nazisoldatin. Das Knusperhaus, in das die Hexe die Kinder lockt, ist unverkennbar Ausschwitz.
Ausschwitz als Knusperhaus? Ein geschmackloser, unerhörter Twist? Ein überzogener, unverhältnismäßiger Vergleich, den nur ein Jude selbst machen kann?


Oder eine durchaus sinnfällige Anspielung, die uns die Doppelmoral und die Verlogenheit totalitärer Systeme einfach auf drastische Weise vor Augen führt? Stand über dem Ausschwitz-Tor nicht verheißungsvoll „Arbeit macht frei“? Wurde den ankommenden KZ-Insassen nicht gesagt, ab morgen habt ihr hier ein besseres, erfülltes, arbeitsreiches Leben? Spielte bei ihrer Ankunft nicht eine Musikkapelle? Wurden ihnen zur Begrüßung nicht frische Seife und frische Handtücher gegeben, die sie für die reinigende Dusche und den Neustart in eine bessere Zukunft verwenden sollten?
Auch die beiden Gipsskulpturen „Candy Crush I“ und
„Candy Crush II“ leitet Erez Israeli von „Hänsel und Gretel“ ab. Aus den Knochen der getöteten Kinder werden in seiner Fantasie wunderbare, zuckersüße Lollies und Naschereien. Er formt daraus einen fragilen, fein verästelten Turm der Verheißung. Man kann ihn als Symbol für die über 70jährige Friedens-, Demokratie- und Toleranz-Ära deuten, die in Österreich und Deutschland nach der Naziherrschaft erwuchs und die von Erez Israeli immer wieder explizit als große Errungenschaft bezeichnet wird, aber eben immer wieder auch als brüchig und einsturzgefährdet. Süß und verlockend, aber im Kern vielleicht doch noch vergiftet.
In der Serie „Die-Cuts“ beschäftigt sich Erez Israeli ebenfalls mit der Doppelbödigkeit und Mehrdeutigkeit tradierter Symbole und alltäglicher Codes. Sie ist im hinteren Raum der Galerie zu sehen.
Jeder der insgesamt 26 Collagen liegt eine Bleistiftzeichnung des Künstlers zugrunde, die ein gängiges Neonazi-Tattoo zeigt. Erez Israeli hat die Tattoos im Internet und in Tattoo-Studios zusammengesammelt. Sie werden völlig offen angeboten und immer häufiger mit größter Selbstverständlichkeit gestochen bzw. getragen. Über die Bleistiftzeichnungen der Neonazi-Tattoos legt Israeli liebliche, kitschige Glanzbilder, die sich in letzter Zeit ebenfalls wieder großer Beliebtheit erfreuen und ein Comeback feiern. Sie dienen zur Verzierung von Torten, Poesiealben, Fotobüchern, Liebesbriefen.
Die wieder offen auf der Haut zur Schau getragenen
Nazisymbole und die romantischen, zärtlichen
Glanzbilder – für Israeli Boten einer Denkart, einer Haltung, einer Welt. Einer Welt, in der eben beides steckt: Das Heimelige, die Geborgenheit, das Schöne, das Liebliche, der Traum von der guten, heilen Welt. Und das Abgründige, die Machtbesessenheit, der Terror, der Albtraum von menschenverachtender Gewalt.
Seine Botschaft mag lauten: Beides ist in uns, wenn wir uns nur auf den Schein verlassen und nicht nach Gewissheit suchen. Am vielleicht brutalsten zeigt er das in der leisesten und zärtlichsten Arbeit der Ausstellung: Einem Readymade-KZ, das er aus Ebay-Fundstücken und Kinderspielzeug zusammengefügt hat.
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Robert Prinz

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