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Bis 21.7.2019, Christiane Blattmann. Un-Break My Walls, Kunsthalle Münster

8/7/2019

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21.7.2019, 15 Uhr: Gespräch zwischen Christiane Blattmann und Oriane Durand

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Christiane Blattmann, Un-Break My Walls, 2019 (Installationsansicht Kunsthalle Münster) Courtesy the artist und Damien & the Love Guru, Brüssel. Foto: Volker Renner
​Zum Ende der Ausstellung Christiane Blattmann. Un-Break My Walls in der Kunsthalle Münster findet am 21.Juli ein Gespräch zwischen der Künstlerin und Oriane Durand, Künstlerische Leiterin Dortmunder Kunstverein. Das Künstlerinnengespräch ermöglicht einen tieferen Einblick in das Werk Blattmanns, die in ihren Werken mit verschiedenen Arten der Formgebung experimentiert, wobei die Interaktion der eingesetzten Materialien ebenso wie theoretische und literarische Referenzen wichtige Ausgangspunkte darstellen. Un-Break My Walls ist ihre erste institutionelle Einzelausstellung in einer deutschen Ausstellungsinstitution.
​
Christiane Blattmann hat zunächst an der Universität der Künste Berlin studiert, bevor 2006 sie an die Hochschule für bildende Künste Hamburg wechselte, wo sie 2013 ihren Abschluss gemacht hat. Zwischen 2011 und 2013 betrieb sie gemeinsam mit Jannis Marwitz die Betongalerie – einen Ausstellungsort im öffentlichen Raum in Hamburg St. Pauli. Zudem gehört sie seit 2012 zum Team des Verlags Montez Press, den sie 2012 gemeinsam mit Than Hussein Clark, Anja Dietmann, William Joys und James Connick gegründet hat. 2012 war sie mit dem Reisestipendium von Neue Kunst in Hamburg e. V. in Mexiko City, 2018 als Stipendiatin an der Cité Internationale des Arts in Paris. Ihre Arbeiten wurden international in Ausstellungen gezeigt, u. a. bei The Community (Paris), im Kunsthaus Hamburg, bei Damien & The Love Guru (Brüssel), dem Kunstverein Harburger Bahnhof (Hamburg), bei Croy Nielsen (Berlin), der Mathew Gallery (New York/Berlin), dem Goethe Institut Paris, VI,VII (Oslo), bei Marwan (Amsterdam), der Biennale Regard Benin (Cotonou) und dem NEK – Neuer Essener Kunstverein.
Oriane Durand ist Kuratorin, Kunsthistorikerin und Autorin. Von 2010 bis 2014 war sie am Kunstverein Nürnberg als Kuratorin tätig. 2014 wechselte sie zum Bonner Kunstverein, wo sie die Einzelausstellungen von Klaus Merkel, Raphaela Vogel und Jonathan Binet verantwortete. Seit Juli 2015 ist sie künstlerische Leiterin des Dortmunder Kunstvereins. Ihr Programm zeugt von einem Interesse an künstlerischen Positionen, die unsere technisierte, globalisierte Gesellschaft reflektieren und alternative Szenarien entwerfen.
 
Christiane Blattmann: Un-Break My Walls
 
Christiane Blattmann verwebt, verbindet, vernetzt, verwirkt, verarbeitet – sie kreiert verworrene Verbindungen von Materialien, Strukturen, Dingen, Geschichten und Charakteren. Ausgangspunkt der Ausstellung in der Kunsthalle Münster bilden drei Werkreihen der vergangenen Jahre, die sie weiterentwickelt hat, sowie eigens für die Ausstellung entstandene neue Arbeiten, die sich mit den Räumlichkeiten des ehemaligen Getreidespeichers verbinden. In ihrer unterschiedlichen, mitunter kontrastierenden Beschaffenheit beeindrucken Blattmanns Werke durch ihre materielle Präsenz; sie zeugen von einer besonderen Form der Auseinandersetzung mit den gewählten Materialien und deren spezifischen Eigenschaften – darunter Keramik, Jute, Gaze, Rattan, Glas, Gips, Silikon sowie verschiedene Metalle – und zeichnen sich durch eine taktile Sensibilität aus, die das ‚haptische Sehen’ ihrer Betrachter*innen herausfordert. Blattmann spielt die jeweiligen Materialeigenschaften gegeneinander aus, bringt diese in ihrer Differenz zusammen. Gekonnt setzt sie die Mittel der Skulptur ein: Gewicht, Proportion, Schwerkraft, Raum. Zugleich lotet sie in ihren Werken das Wesen der Gattung Skulptur aus, bewegt sich an den Randbereichen zu anderen Gattungen. Ihre hybriden Objekte schwanken zwischen einem ‚Sowohl-als-auch’ und einem ‚Weder-noch’. Sie entziehen sich normativen Festschreibungen; Auflösung erscheint als ästhetische Strategie.
 
In vielen ihrer skulpturalen und installativen Arbeiten geht Blattmann der Konstruktion von Raum nach. Die beiden großen Korbskulpturen, die sie für die Ausstellung in Münster geschaffen hat, treten mit ihren raumgreifenden Strukturen in unmittelbaren Dialog mit der offenen Dachkonstruktion des Ausstellungsraums. Mit der althergebrachten Kulturtechnik des Flechtens beschäftigt sich die Künstlerin seit 2018, wobei sie eine japanische Flechttechnik gewählt hat, die es ihr erlaubt, ihre Werke in den Raum auszudehnen. In They Have Broken with the Tradition of Inside and Outside (2019) wird ihr Interesse an dem Skulpturalen von Architektur und der Architektonik von Skulptur besonders deutlich. Die beiden konvexen Körper, die Blattmann geflochten und zu einem Objekt zusammengeführt hat, sind raumintegrierend und raumabweisend zugleich, ebenso durchlässig wie in sich geschlossen. Der Leichtigkeit des Materials entsprechend, hängt der Korb frei im Raum. Wie ein Plateau schwebt auch die zweidimensionale Struktur des zweiten großen Korbs über dem Boden; gehalten wird diese von drei sich nach oben ziehenden Körpern. Horizontale und Vertikale, Fläche und Raum treffen hier aufeinander, offenbaren mehr über das raumgestaltende und raumschaffende Potenzial des Flechtens. Die Korbarbeiten changieren in ihrer Beschaffenheit zwischen gewobenen Textilien und dem konstruktiven Moment von Architektur. Das Flechtwerk der beiden großen Körbe wie die geflochtenen Korbstrukturen an der Wand sind mit Silikonreliefs verbunden. Erscheinen diese zunächst als abstrakte Strukturen, geben sie sich bei genauem Hinsehen als Vogelköpfe zu erkennen. Auf dem Geflecht ist eine Geschichte gespeichert: Die Vögel (414 v. Chr.) des griechischen Dichters Aristophanes – eine Komödie, in der es um das Scheitern einer politischen Utopie geht.
 
In ihrer Werkgruppe der 6-Senses (2017–2019) durchdringen sich mit Jute und Silikon organi-sches und synthetisches Material, wobei sich die Jute unmittelbar mit den Silikonreliefs verbindet. Die Bilder und Motive dringen in das textile Flächengebilde ein. Leerstellen in der Jute bedeuten damit auch Leerstellen im Relief, besonders deutlich wird dies bei der Arbeit They Say That In The First Place The Vocabulary Of Every Language Is To Be Examined, Modified, Turned Upside Down, That Every Word Must Be Screened (2018), bei der die Künstlerin die Längsfäden des gewebten Stoffes entfernt hat. Dieser Eingriff wie auch das Arbeiten mit verschiedenen Lagen brechen mit dem Stoff als Trägermaterial, lassen diesen zum Objekt werden. Inspiriert ist die Werkgruppe der 6-Senses von den Tapisserien La Dame à Licorne im Pariser Musée national du Moyen Âge, The Unicorn Tapestries im Metropolitan Museum in New York und L’Apocalypse d’Angers im Schloss Angers. Zwar hat nur eine der Figuren aus den Tapisserien ganz unmittelbar Einzug in Blattmanns Werke gehalten, ein Verweis scheint jedoch aufgrund formaler Aspekte interessant. Mit ihren Werken spielt die Künstlerin auf das Textile als gewebte räumliche Struktur an, die zwischen dem männlich dominierten Bereich der Architektur und den historisch eher weiblich verorteten Techniken der (Be-)Kleidung steht. Anders als in den geflochtenen Werken ist es hier die Hülle und nicht die Konstruktion, die in den Fokus rückt.

Blattmanns Werke sind durchdrungen von ihrer theoretischen Auseinandersetzung mit architektonischen Prinzipien. Ein Referenzpunkt der Jute-Arbeiten stellt Gottfried Sempers Buch Der Stil in den technischen und tektonischen Künsten oder praktische Ästhetik: Ein Handbuch für Techniker, Künstler und Kunstfreunde (Band 1): Die textile Kunst für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst (1860) dar, in dem er das Textile als eine Art Urmaterial des Bauens beschreibt und die Verarbeitung von textilem Garn zu schützenden und bedeckenden Geweben – vom Zelt bis zur Kleidung – als Urkunst darstellt. Er bricht mit der Architekturgeschichte, indem er die Hülle und nicht die innere Konstruktion als den Moment beschreibt, in dem Architektur passiert. Zugleich stehen die Arbeiten, in denen die Künstlerin mit textilen Geweben arbeitet, sinnbildlich für ihr Werk, denn kein Stoff, kein Material, keine Technik vermag unser sinnliches Dasein so universell zu berühren, wie das Textile. In einer Zeit, die immer unsinnlicher wird, erscheint das Textile mit seinem Reichtum an Webarten und Texturen das perfekte Medium, um einem Bedürfnis nach Sinnlichkeit nachzukommen, zugleich steht es für die Verknüpfung von Dingen, für unendlich verwickelte Gewebe, die aus der Weberei als Grundlage technischer Netzwerke hervorgegangen sind.
 
Ihr Interesse an Architektur bzw. urbanen Strukturen und deren Beziehung zum menschlichen Körper bildet den Ausgangspunkt von Blattmanns Serie der Schuhe (ab 2015). Aus Silikon, Ke-ramik, Gips und Latex hat die Künstlerin Skulpturen geschaffen, die gleichermaßen Schuhe wie Häuser oder vielmehr Modelle von beidem sind. Die eine Form scheint mit der anderen untrenn-bar verbunden. Aus gestapelten Keramikelementen türmen sich etwa ihre High Rise Boots (2017) auf – die Architektur zweier Hochhäuser, die in Form eines Paars Stiefel zur Mode mutiert. Während einige Werke der Serie keine konkreten Vorbilder besitzen, handelt es sich bei anderen Modellen um Nachbildungen ikonenhafter Gebäude – darunter Erich Mendelsohns Einsteinturm (1919–1921) und Jørn Utzons Sydney Opera House (1959–1973). Die veränderte Dimension und Form der Architektur sowie ihre Inszenierung als Kleidungsstück bringen einen dazu, die Architektur ganz unmittelbar auf den eigenen Körper zu beziehen, auch wenn dieser nur angedeutet wird, selbst abwesend ist. Die Skulpturen machen deutlich, dass die menschliche Physis erheblich vom Raum geprägt wird und werfen Fragen nach dem räumlich-gesellschaftlichen Dispositiv auf. Die Ausstellung in Münster versammelt insgesamt 19 Paar von Blattmanns Schuhen, die in ihrer Zusammenschau zur Modellstadt werden und eine urbane Landschaft erzeugen, die in Bewegung versetzt erscheint, auf einen zu marschiert.


Die Gleichzeitigkeit von Stand und Spiel zeigt sich auch in Blattmanns neuer Serie der Ofen-skulpturen (2019). Im Zentrum der Arbeiten stehen mehrere alte Öfen. Die schweren Objekte stehen auf Ofenrohren aus Edelstahl, sodass sie einem nahezu auf Augenhöhe entgegentreten. Die menschliche Figur als Proportionsmaß ist spürbar, wodurch es zu einer Anthropomorphisierung der Skulpturen kommt. Die Skulpturen erinnern an Rüstungen, an eine Hülle, die einen Körper andeutet. Aus den Öfen wachsen weitere der glänzenden Metallrohre heraus, die an die ursprüngliche Funktion erinnern, als würde im Innern der Skulpturen Feuer lodern und aus den Rohren im nächsten Moment Rauch aufsteigen. Dem stehen wiederum die gläsernen Karaffen als Behältnisse für Flüssigkeiten entgegen. Die Werke zeichnen sich durch ihre Ambiguität aus – zwischen industriellem Objekt und anthropomorpher Anmutung. Die unterschiedlichen Materialien und ihre Eigenschaften werden von der Künstlerin gegeneinander ausgespielt. Während bei einer der Skulpturen glänzender Edelstahl auf Jute trifft, sind es einer anderen raues Eisen und Edelstahl. Die plissierte Jute umspielt die nackten Ofenformen, bekleidet sie. Zugleich bricht sie mit der Hauptansichtsseite. Ähnlich wie bei ihren Schuhen kommt es auch bei den Ofenskulpturen zu einer Belebung der leblosen Materialien. Die Sprache des Materials tritt in den Werken Blattmanns in einen Dialog. Das Spiel mit der Gegensätzlichkeit – organisch versus anorganisch, anthropomorph versus geometrisch, kalkuliert versus zufällig – erzeugt Spannungen, die Christiane Blattmanns künstlerisches Werk prägen und ihre Arbeiten zu ausgewiesenen Denkfiguren machen.

Die Kunsthalle Münster ist eine Institution der Stadt Münster. Die Ausstellung wird gefördert von der Stiftung Kunstfonds und von der Rudolf Augstein Stiftung. Das Programm der Kunsthalle Münster wird unterstützt vom Freundeskreis der Kunsthalle Münster.


Kunsthalle Münster                                                   
Hafenweg 28                                                 
48155 Münster                                              
+49 (0) 251 492 4191                                   
kunsthalle@stadt-muenster.de
http://www.kunsthalle.muenster.de
Öffnungszeiten: Di – Fr 14 – 19 Uhr, Sa/So 12 – 18 Uhr

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